Am frühen Morgen, rief der König seine vierte Tochter namens Lehrentine  in sein königliches Büro hinein und fragte sie: „Was soll`s für einer sein, mein Töchterlein? Lehrentine aber fand keine Antwort.
So ging der Tag langsam zu Ende. Aber auch in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages dachte die vierte Prinzessin noch nach, welcher Prinz es sein soll. Sie konnte sich nicht entscheiden. Da wollte sie gerade an der Tür des Königs klopfen, um dem König zu sagen, dass es ihr egal sei; doch da belauschte sie ein Gespräch.

Der König redete mit dem Nahrungslieferanten, denn der König musste auszählen, wie viele Brote er für die Hochzeit seiner vierten Tochter brauchte. Und auch : wie viel Belag und Kuchen. Und außerdem wie viele rote und weiße Kugeln zur Dekoration. Weil er so viel ausrechnen musste, geriet er durcheinander. Da trat Lehrentine ein und sprach: „Gibt es was zum Bekümmern?“ Der König sprach darauf liebevoll: „Ich möchte dich nicht überfallen, aber könntest du ausrechnen, wie viele Brote und Kuchen und so wir für deine Hochzeit benötigen? Lehrentine zählte alles mühelos durch, und teilte ihre Ergebnisse dem Nahrungslieferanten mit, so dass er alles Gewünschte mühelos besorgen konnte. Der König war herzensfroh über seine Tochter. Von da auf wusste Lehrentine, wen sie zum Manne wollte.

Einen Lehrer. Der König erschrak zuerst, aber als es seine Tochter befahl, schickte er dann Eilboten aus. Diese verkündeten im ganzen Land, dass Prinzessin Lehrentine einen Lehrer zum Mann nehmen wollte. Schon ein paar Tage später hatten sie Erfolg. Ein großer Mann mit einem Schnauzbart und einer Glatze meldete sich im Schlosse Siebenglück. Er erzählte zuerst, wie toll er es fände, Lehrentine zu sehen. Er hätte die ganzen drei Tage gezählt, bis er hier eintreffen durfte. Und danach fing er an, die Punkte auf Lehrentines prachtvollem Kleid zu zählen. Die beiden setzten sich auf eine Bank im Schlosspark und lernten sich kennen. Als erstes fragte er, wie alt sie denn wäre? Das fand die Prinzessin ja noch OK, aber bald fühlte sie sich eingeengt, denn dann fragte er, wie viele Haare sie auf dem Kopf habe oder wie viele Sandkörner auf dem Boden liegen? Lehrentine war entnervt.

Einen Tag später trat ein zweiter Kandidat in den Schlosspark hinein, er war schlank und besaß eine normale Körpergröße. „Einfach perfekt!“, dachte Lehrentine. Jetzt musste er nur noch sein gutes Inneres beweisen. Er sagte höflich „Guten Tag“ und anschließend unterhielten sie sich, guckten den Sonnenuntergang und hatten viel Spaß. Und so war für die vierte Prinzessin beschlossene Sache, der zweite Kandidat war es – auch wenn er komischer Weise Herr Wiesbaden hieß. Die Hochzeit wurde in feierlicher Stimmung bis in die Morgenstunden gefeiert.

Der König suchte seinen Merkzettel hervor, nahm sein Lineal und strich säuberlich den Donnerstag durch, denn der Donnerstag war jetzt ja auch endlich erledigt.