Unsere Fahrt nach Roubaix

Als wir am 20. Oktober um kurz nach acht mit 14 Leuten in einem 50 Mann Bus nach Roubaix aufbrachen war die Stimmung noch sehr angespannt und alle waren noch ziemlich erwartungsvoll nervös. Als wir nach etwa 5 Stunden Hinfahrt, mit Stau, an dem „College Anne Frank“ in Roubaix ankamen wurden wir bereits von dem Schulleiter „M. Bataille“ und einigen Müttern erwartet. Nach einer kurzen Begrüßung und einem genüßlichen Mittagessen, welches aus einigen Scheiben Brot mit Käse, einem ähnlich aussehendem Stück Pizza, zwei verschiedenen Salaten, einer gefüllten Tomate, überbackendem Blumenkohl, einer Art Würfelpommes, einem Cordonbleu mit Bechamelsauce und einem Schokopudding bestand, betraten wir erwartungsvoll den Schulhof. Auf den ersten Blick schien alles ziemlich ruhig doch dann klingelte es zur ersten Pause und mindesten 150 Schüler kamen aus der Schule auf uns gestürmt. Erst lief alles normal ab doch dann wurde laut herumgeschrien, ob wir Big Brother Stars wären. Unsere Gruppe, die aus zehn Schülern und einer Deutschlehrerin bestand, flüchteten sofort hoch ins Gebäude in einer der Klassen. Auf dem Weg in dieses Klassenzimmer wurden manche Schüler gewalttätig und traten, schlugen und spuckten uns an. Oben im Klassenraum angekommen setzte sich diese Auseinandersetzung fort. Das fing damit an, dass einige Schüler die Türe fast eingetreten hatten und die Lehrerin gezwungen war die Türe zu öffnen. Sofort liefen fünf Schüler in den Raum und machten Krawall. Einer dieser Französischen Schüler warf mit Absicht einen vollen Eimer mit dreckigem Tafelwasser um und schleuderte danach einen Stuhl durch den halben Klassenraum. Sofort traten andere Lehrer ein und wurden handgreiflich, so dass der Schüler keinem anderen mehr Schaden zufügen konnte. Nachdem es dann zum zweiten Male geklingelt hatte gingen die Schüler wieder zurück in ihre Klassen. Für die junge Deutschlehrerin, die auch selbst an dieser Schule unterrichtete, war dieser sehr unangenehme Zwischenfall sehr peinlich. Wie wir später erfahren sollten bekam der Schüler zwei Wochen Schulverweis. Nach etwa einer einstündigen Unterhaltung in diesem Klassenzimmer und einer zwanzig minütigen Pause eingeschlossen im Klassenraum, gingen wir in die Turnhalle und spielten Badminton und Basketball mit den Franzosen. Nach etwa zwei Stunden in der Turnhalle gingen wir mit unseren Gastschülern raus auf den Schulhof und warteten auf unsere Gasteltern. Wir waren alle ziemlich aufgeregt und nach kurzer Zeit kamen die Eltern der französischen Schüler. Da noch manche Eltern bei einem Theater waren mussten zwei Schüler noch eine ganze Stunde warten. Einer von den Schülern war ich! Nachdem das Theater zu Ende war ging die Spannung erst richtig los! Als ich dann endlich bei der Familie war wurde ich herzlich empfangen! Nachdem ich mich dann vorgestellt hatte gingen die ersten Probleme los! Zum Glück hatte meine Familie Englischkenntnisse und bemühten sich die Worte ins Englische zu übersetzen! Wenn dies nicht funktionierte haben wir uns mit Händen und Füßen unterhalten! Dann gingen wir in das Wohnzimmer wo ein leckeres Essen auf dem Tisch stand! Danach haben wir noch bis ein Uhr Playstation gespielt! Als wir dann zu Bett gingen war ich totmüde und bin schon nach wenigen Minuten eingeschlafen . Am nächsten Morgen haben wir uns um 9.00 Uhr an der Schule getroffen, um dann gemeinsam mit den französischen Schülern mit der führerlosen Metro nach Lille zu fahren. Nach einer halben Stunde Fahrt in Lille angekommen, machten wir einen kleinen Stadtrundgang, wobei wir den Franzosen regelrecht hinterher gedackelt sind. Nachdem wir dann auch einen Besuch im Kunstmuseum gemacht hatten, trennten wir uns und konnten dann eine Stunde allein losziehen. Als wir uns später alle am Nachmittag auf einem großen Platz versammelt hatten, machten wir uns wieder auf den Rückweg nach Roubaix, denn wir sollten noch auf ein Riesenrad gehen. Am Abend haben wir uns noch mit einem warmen Kakao verabschiedet und dann kam auch schon ein popeliger 17 Mann Bus, der uns nach Hause bringen sollte. Die Rückfahrt war sehr lustig und amüsant, da der ein oder andere sein Geschlecht verwechselte und auf die falsche Toilette gingen. (Namen werden nicht genannt und sollten nicht erfragt werden!!!) Als wir endlich nach einer vierstündigen Fahrt am Viersener Busbahnhof ankamen wurden wir schon von unseren Eltern erwartet und herzlich empfangen.

Text: Jan Walterfang & Patrick Strumpen